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Tierkrankenversicherung: Lohnt sich der Schutz für Hund und Katze wirklich?

Als Haustierbesitzer liegt Ihnen das Wohl Ihres pelzigen Freundes sicher sehr am Herzen. Doch was passiert, wenn Ihr Vierbeiner plötzlich krank wird oder einen Unfall hat? Tierarztkosten können schnell in die Höhe schießen und ein tiefes Loch in Ihr Portemonnaie reißen. Hier kommt die Tierkrankenversicherung ins Spiel. Aber ist sie wirklich sinnvoll oder gibt es bessere Alternativen? In diesem umfassenden Ratgeber beleuchten wir alle Aspekte, damit Sie eine fundierte Entscheidung treffen können.


Was ist eine Tierkrankenversicherung und wie funktioniert sie?

Eine Tierkrankenversicherung ist im Prinzip wie eine Krankenversicherung für Menschen, nur eben für Ihr Haustier. Sie übernimmt je nach Tarif einen Teil oder sogar die gesamten Kosten für tierärztliche Behandlungen. Es gibt zwei Hauptarten:

  1. OP-Versicherungen: Decken nur die Kosten für Operationen ab.
  2. Vollschutz-Tarife: Übernehmen zusätzlich Kosten für nicht-operative Behandlungen.

Die genauen Leistungen variieren stark zwischen den Anbietern. Einige Versicherungen zahlen auch für Vorsorgeuntersuchungen oder alternative Heilmethoden, andere beschränken sich auf die klassische Schulmedizin.

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Welche Kosten kommen auf Tierhalter zu?

Bevor wir uns die Versicherungen im Detail ansehen, werfen wir einen Blick auf die typischen Tierarztkosten:

  • Routineuntersuchung: 30-50 €
  • Impfungen: 20-80 € pro Impfung
  • Zahnsteinentfernung: 80-200 €
  • Röntgenaufnahme: 50-150 €
  • Operation (z.B. Kreuzbandriss): 800-2.500 €
  • Krebsbehandlung: 3.000-5.000 € oder mehr

Wie Sie sehen, können vor allem komplexe Behandlungen und Operationen schnell teuer werden. Laut einer Studie der Gothaer Versicherung geben 71% der Tierhalter weniger als 500 € pro Jahr für den Tierarzt aus. Nur 8% zahlen mehr als 1.000 €.


Vor- und Nachteile einer Tierkrankenversicherung

Vorteile:

  • Finanzielle Absicherung bei teuren Behandlungen
  • Keine Sorge vor hohen Kosten im Notfall
  • Möglichkeit, auch teure Therapien durchführen zu lassen
  • Planbare monatliche Kosten

Nachteile:

  • Regelmäßige Beitragszahlungen, auch wenn das Tier gesund ist
  • Oft Leistungsausschlüsse und Selbstbeteiligungen
  • Beiträge steigen mit zunehmendem Alter des Tieres
  • Kündigung durch Versicherer möglich, wenn Tier oft krank ist
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Was kostet eine Tierkrankenversicherung?

Die Kosten variieren je nach Anbieter, Tarif und Tier erheblich:

Für Hunde:

  • OP-Versicherung: ab ca. 100 € pro Jahr
  • Vollschutz-Tarife: 280-1.800 € pro Jahr (abhängig von Rasse und Alter)

Für Katzen:

  • OP-Versicherung: ab ca. 70 € pro Jahr
  • Vollschutz-Tarife: 200-1.000 € pro Jahr

Beachten Sie, dass die Beiträge mit zunehmendem Alter des Tieres steigen. Zudem zahlen Sie für große Hunderassen in der Regel mehr als für kleine.


Welche Leistungen sollte eine gute Tierkrankenversicherung bieten?

Achten Sie beim Vergleich auf folgende Punkte:

  • Hohe Versicherungssumme (mind. 3.000 € für Hunde, 1.500 € für Katzen)
  • Übernahme von mindestens 80% der Kosten
  • Möglichst wenige Leistungsausschlüsse
  • Freie Tierarztwahl
  • Übernahme des 3-fachen Satzes der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT)
  • Keine oder kurze Wartezeiten für Notfall-OPs

Alternativen zur Tierkrankenversicherung

Nicht jeder möchte oder kann sich eine Tierkrankenversicherung leisten. Hier sind einige Alternativen:

  1. Rücklagen bilden: Legen Sie monatlich einen festen Betrag für Tierarztkosten zurück. Für Katzen empfehlen sich 20 €, für Hunde je nach Größe 20-40 € pro Monat.
  2. Nur OP-Versicherung: Deutlich günstiger als Vollschutz-Tarife, deckt aber die teuersten Behandlungen ab.
  3. Crowdfunding: Im Notfall können Sie online um Spenden bitten. Plattformen wie GoFundMe haben spezielle Kategorien für Tiermedizin.
  4. Ratenzahlung beim Tierarzt: Viele Praxen bieten flexible Zahlungsmodelle an. Fragen Sie im Vorfeld danach.
  5. Tierschutzorganisationen: Manche Vereine unterstützen Tierhalter in finanziellen Notlagen.
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Fazit: Lohnt sich eine Tierkrankenversicherung?

Die Antwort hängt von Ihrer individuellen Situation ab. Für die meisten Tierhalter dürfte die finanzielle Sicherheit und Gesundheitsvorsorge einer Versicherung vorteilhaft sein. Hier noch einmal die wichtigsten Argumente, für eine Tierkrankenversicherung. Sie ist empfehlenswert vor allem, wenn:

  • Sie ein Rassetier mit bekannten gesundheitlichen Risiken haben
  • Sie sich keine unerwarteten hohen Kosten leisten können
  • Ihr Tier häufig krank ist oder Unfälle hat
  • Sie absolute finanzielle Sicherheit wünschen


Unabhängig von Ihrer Entscheidung für oder gegen eine Tierkrankenversicherung ist eine Tierhalterhaftpflicht für Hundebesitzer unverzichtbar. Sie schützt Sie vor Schadenersatzansprüchen Dritter und ist in vielen Bundesländern sogar Pflicht.

Quellen:

https://www.gothaer.de/ueber-uns/presse/forsa-umfrage-haustiere/
https://www.finanztip.de/tierkrankenversicherung/
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/weitere-versicherungen/hundehaftpflichtversicherung-in-diesen-bundeslaendern-ist-sie-pflicht-13891