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SOS Samtpfote: 5 häufige Katzenkrankheiten und Verletzungen, die du sofort erkennen musst!

Meine Katze Luna hat mich letzte Woche ganz schön erschreckt. Mitten in der Nacht hörte ich sie im Badezimmer jammern – sie saß in ihrem Katzenklo und versuchte vergeblich, Urin abzusetzen. Ich war zuerst ratlos, aber zum Glück wusste ich aus früheren Recherchen: Das könnte eine Harnwegsinfektion sein, und die kann bei Katern schnell lebensgefährlich werden! Der nächtliche Tierarztbesuch bestätigte meinen Verdacht. Hättest du diese Warnsignale auch erkannt? Als Katzenhalter solltest du unbedingt die häufigsten Gesundheitsprobleme deiner Samtpfote kennen – denn manchmal zählt wirklich jede Stunde. In diesem Artikel stelle ich dir die fünf häufigsten Katzenkrankheiten und -verletzungen vor, erkläre ihre Symptome und verrate, wann du unbedingt zum Tierarzt musst.

1. Wenn die Blase streikt: Harnwegsprobleme bei Katzen

Harnwegsprobleme gehören zu den häufigsten Gründen für Tierarztbesuche – und das völlig zurecht! Bei meinem Kater Milo führte eine Blasenentzündung fast zum Notfall, weil ich die Anzeichen anfangs nicht richtig gedeutet habe.

Klassische Anzeichen für Probleme sind häufiges Aufsuchen der Katzentoilette, wobei oft nur wenige Tropfen oder gar kein Urin abgesetzt werden. Achte auch auf Blutspuren im Urin (rosa Färbung), Urinieren außerhalb des Katzenklos oder Schmerzlaute beim Toilettengang. Manche Katzen lecken sich auch auffällig oft im Genitalbereich. Besonders tückisch: Manche Katzen zeigen ihre Schmerzen kaum und werden einfach nur ruhiger oder ziehen sich zurück.

„Bei meiner Freundin hat ihre Katze plötzlich ins Waschbecken gepinkelt – total untypisch für das sonst so reinliche Tier. Der Tierarzt diagnostizierte eine schmerzhafte Blasenentzündung. Hätte sie länger gewartet, wäre es kritisch geworden”, erzählte mir neulich eine Bekannte aus dem Tierheim.

Besonders männliche Katzen sind gefährdet, weil ihre Harnröhre enger ist und leichter verstopfen kann. Eine komplette Blockade ist ein echter Notfall! Ohne Behandlung können die Giftstoffe, die normalerweise über den Urin ausgeschieden werden, innerhalb von 24-48 Stunden zum Tod führen. Nicht umsonst nennen Tierärzte das auch “Peeing is living”.

Was kannst du tun? Zuallererst: Bei Anzeichen von Harnwegsproblemen nicht zögern und direkt zum Tierarzt! Im Alltag hilft viel Flüssigkeit – füttere bevorzugt Nassfutter und stelle mehrere Wasserquellen auf. Mein Milo trinkt zum Beispiel kaum aus Näpfen, aber seit wir einen Trinkbrunnen haben, säuft er wie ein Weltmeister.

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2. Versteckte Schmerzen: Wenn Katzen unter Zahnproblemen leiden

Hand aufs Herz: Wann hast du zuletzt in den Mund deiner Katze geschaut? Bei vielen von uns steht die Zahnkontrolle nicht gerade oben auf der To-do-Liste. Dabei leiden bis zu 85% aller Katzen über drei Jahre an irgendeiner Form von Zahnproblemen – erschreckend, oder?

Bei meiner älteren Katze Nala fiel mir irgendwann auf, dass sie ihr Futter nur noch auf einer Seite kaute. Der Tierarzt entdeckte dann eine schmerzhafte Zahnresorption – ein Problem, bei dem der Körper die eigenen Zähne quasi von innen auffrisst. Wahrscheinlich hatte sie schon monatelang Schmerzen, die arme Maus!

Typische Anzeichen für Zahnprobleme sind schlechter Atem (nicht nur der normale “Katzenfuttergeruch”), vermehrtes Speicheln oder sogar blutiger Speichel. Manche Katzen lassen plötzlich Futterbrocken fallen oder fressen nur noch widerwillig. Ein deutliches Zeichen sind auch gelb-bräunliche Beläge auf den Zähnen oder gerötetes, geschwollenes Zahnfleisch.

Viele Katzenbesitzer wissen nicht, dass Zahnprobleme nicht nur lokal Schmerzen verursachen. Die Bakterien aus entzündetem Zahnfleisch können über die Blutbahn wandern und sogar Organschäden an Herz und Nieren verursachen! Laut einer Studie der Cornell University können unbehandelte Zahnprobleme die Lebenserwartung von Katzen um 2-4 Jahre verkürzen.

Was tun? Idealerweise gewöhnst du deine Katze schon als Kitten an regelmäßiges Zähneputzen. Ja, das geht tatsächlich! Mit spezieller Katzenzahnpasta (niemals Menschenzahnpasta verwenden!) und viel Geduld. Die meisten erwachsenen Katzen sind davon allerdings wenig begeistert. Zahnpflegesnacks können helfen, ersetzen aber nicht die regelmäßige Kontrolle beim Tierarzt.

3. Ungebetene Gäste: Parasitenbefall bei unseren Vierbeinern

“Meine Katze kratzt sich ständig, aber Flöhe hat sie nicht – ich würde die doch sehen!” Diesen Satz höre ich als ehrenamtliche Tierheimhelferin ständig. Dabei sind Parasiten oft besser versteckt, als wir denken!

Als mein Freigänger Max letzten Sommer plötzlich abbiniges Fell und schuppige Hautstellen bekam, dachte ich zuerst an eine Allergie. Der Tierarzt entdeckte dann mikroskopisch kleine Milben als Übeltäter. Die hätte ich mit bloßem Auge nie gesehen!

Zu den häufigsten äußeren Parasiten gehören:

  • Flöhe (verursachen starken Juckreiz, übertragen Bandwürmer)
  • Zecken (können gefährliche Krankheiten übertragen)
  • Milben (verschiedene Arten befallen Ohren oder Haut)

Innere Parasiten wie verschiedene Wurmarten sind mindestens genauso häufig. Der Tierarzt meines Vertrauens sagt immer: “Es gibt zwei Arten von Freigänger-Katzen – solche mit Würmern und solche, die entwurmt wurden.”

Besonders tückisch: Manche Parasiten können auch auf den Menschen überspringen! Der Fuchsbandwurm zum Beispiel ist für Menschen extrem gefährlich und kann über Katzenkot übertragen werden. Auch Spulwürmer können besonders bei Kindern zu Problemen führen.

Wie schützt du deine Katze und dich? Bei Freigängern empfehle ich eine regelmäßige Parasitenprophylaxe nach Absprache mit dem Tierarzt – typischerweise alle 1-3 Monate gegen Flöhe und Zecken und eine regelmäßige Entwurmung. Aber Vorsicht: Niemals Hundepräparate bei Katzen anwenden! Der häufig in Hundemitteln enthaltene Wirkstoff Permethrin ist für Katzen hochgiftig.

Übrigens: Auch reine Wohnungskatzen können sich mit Parasiten anstecken – wir schleppen die kleinen Biester manchmal an Schuhen oder Kleidung mit rein!

4. Autsch! Die häufigsten Unfallverletzungen bei Katzen

Letzten Herbst kam mein Nachbar völlig aufgelöst zu mir: Seine junge Katze war vom Balkon im dritten Stock gestürzt. Zum Glück hatte sie unglaubliches Glück und bis auf einen gebrochenen Zeh keine schweren Verletzungen. Andere Katzen haben bei solchen Stürzen weniger Glück.

Trotz des Sprichworts vom “Katzenglück” sind Unfälle eine der häufigsten Todesursachen bei Katzen – besonders bei Freigängern. Die typischsten Unfallverletzungen sind:

Stürze aus großer Höhe verursachen oft Kieferbrüche (wenn die Katze mit dem Kinn aufschlägt), geplatzte Gaumen, Beckenbrüche oder innere Verletzungen. Übrigens: Katzen, die an das Leben in höheren Stockwerken gewöhnt sind, haben manchmal sogar ein höheres Risiko als Katzen aus Erdgeschosswohnungen, weil sie die Gefahr unterschätzen.

Bissverletzungen nach Kämpfen mit anderen Katzen sehen oft harmlos aus – kleine Löcher in der Haut – können aber tückisch sein. Das Katzenmaul enthält aggressive Bakterien, die tiefe Abszesse verursachen können. Ein Tierarzt aus meiner Nachbarschaft sagte mir mal: “Eine Katzenbisswunde ist wie ein Eisberg – oben siehst du nur die Spitze, aber darunter liegt das eigentliche Problem.”

Verkehrsunfälle sind leider immer noch einer der häufigsten Gründe für schwere Verletzungen bei Freigängerkatzen. Eine englische Studie zeigte, dass etwa 12% aller Freigängerkatzen irgendwann in ihrem Leben in einen Verkehrsunfall verwickelt werden.

Was kannst du tun? Wohnungskatzen sollten nur auf katzensicher vernetzten Balkonen oder Fenstern Frischluft schnuppern. Bei Freigängern hilft die Kastration, das Streunerei-Risiko zu verringern. Reflektierende Halsbänder können nachts die Sichtbarkeit erhöhen – aber nur mit Sicherheitsverschluss, der sich bei Hängenbleiben öffnet!

5. Die schleichende Gefahr: Nierenerkrankungen bei Katzen

“Ihre Katze trinkt und pinkelt viel? Das ist in ihrem Alter normal.” Solche verharmlosenden Aussagen höre ich leider immer wieder. Dabei können diese Symptome auf ein ernstes Problem hindeuten: Nierenerkrankungen.

Die chronische Niereninsuffizienz (CNI) ist eine der häufigsten Todesursachen bei älteren Katzen. Das Tückische daran: Symptome zeigen sich oft erst, wenn bereits über 75% des Nierengewebes zerstört sind! Bei meiner 14-jährigen Katze Minka bemerkte ich erst etwas, als sie schon deutlich abgenommen hatte.

Typische Anzeichen für Nierenprobleme sind:

  • Vermehrtes Trinken und Urinieren
  • Gewichtsverlust trotz normalem oder sogar gesteigertem Appetit
  • Mundgeruch (nach Ammoniak)
  • Erbrechen
  • Stumpfes Fell
  • Im späteren Verlauf Appetitlosigkeit und Lethargie

Besonders anfällig sind ältere Katzen – etwa 30-40% aller Katzen über 10 Jahre entwickeln Nierenprobleme. Aber auch jüngere Katzen können betroffen sein, besonders Rassen wie Abessinier, Perser, Siamesen und Maine Coon haben eine genetische Veranlagung.

“Früher dachten wir, Nierenerkrankungen bei Katzen seien unaufhaltsam. Heute wissen wir, dass wir mit der richtigen Behandlung den Verlauf deutlich verlangsamen können”, erklärte mir die Tierärztin meines Vertrauens. Mit spezieller Nierendiät, ausreichend Flüssigkeit und verschiedenen unterstützenden Medikamenten kann die Lebensqualität betroffener Katzen oft über Jahre gut erhalten werden.

Regelmäßige Blutchecks sind gerade bei älteren Katzen extrem wichtig, um Nierenprobleme frühzeitig zu erkennen. In meinem Bekanntenkreis lassen viele Katzenhalter ab dem 7. Lebensjahr jährlich ein Blutbild machen – eine Investition, die sich lohnt!

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Fazit: Mit Wissen und Wachsamkeit Katzenleben retten

Als meine Nachbarin neulich fragte: “Woher wusstest du sofort, dass Lunas Harnwegsproblem ein Notfall sein könnte?”, wurde mir klar, wie wichtig Aufklärung über Katzenkrankheiten ist. Wir lieben unsere Samtpfoten und wollen das Beste für sie – aber ohne das nötige Wissen können wir Warnsignale übersehen.

Katzen sind Meister darin, Krankheiten zu verbergen – ein evolutionäres Erbe ihrer wilden Vorfahren. In der Natur bedeutet Schwäche zeigen oft, zur Beute zu werden. Diese angeborene Fähigkeit, Schmerzen zu verstecken, macht es für uns Katzenhalter umso wichtiger, aufmerksam zu sein.

Lerne, deine Katze regelmäßig zu beobachten. Kleine Verhaltensänderungen können wichtige Hinweise sein. Scheue dich nicht, “überängstlich” zu wirken – lieber einmal zu oft beim Tierarzt als einmal zu wenig! Und vergiss nicht: Vorbeugen ist besser als Heilen. Regelmäßige Checks, eine ausgewogene Ernährung und ein katzengerechtes Umfeld sind die besten Investitionen in die Gesundheit deiner Samtpfote.

Zum Schluss möchte ich noch meiner Tierärztin Frau Dr. Schmidt danken, die mir für diesen Artikel mit Fachwissen zur Seite stand und immer ein offenes Ohr für meine manchmal panischen nächtlichen Anrufe hat. Sie sagt immer: “Lieber einmal umsonst anrufen als einmal zu spät.” Dieses Motto hat schon so mancher Katze das Leben gerettet.